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08.03.2004 - Westfalenpost

Ballettmärchen "Giselle" zog am Samstag das Publikum in seinen Bann

Foto: Marcel Näpel

Foto: Marcel Näpel

Ballettabend voller Anmut und Leichtigkeit

Menden. Das Ballettmärchen "Giselle", das die Geschichte des gleichnamigen Bauernmädchens erzählt, faszinierte am Samstagabend das Publikum auf der Wilhelmshöhe. Im Kontrast zum fröhlichen ersten Akt zog besonders der Geisterreigen der Willis (Foto) die Zuschauer in seinen Bann. Der eindrucksvolle Tanz zählt zu den Höhepunkten der klassischen Ballettgeschichte. Der Rotary Club Menden hat zu dieser Benefizveranstaltung eingeladen. Erlös aus Eintritt, Speisen und Getränken kommt der Aktion "Hilfe vor Ort" zugute.

Mucksmäuschenstill war es vom ersten Moment an, als sich der Vorhang hob und die Musik begann. 600 Zuschauer in der ausverkauften Wilhelmshöhe sahen am Samstagabend das Ballettmärchen "Giselle".

Die Besucher taten mit diesem Vergnügen auch noch etwas Gutes für Mendener Hilfsbedürftige. Organisator der Benefizveranstaltung war der Rotary Club Menden, der den Erlös aus Eintritt, Speisen und Getränken der Aktion "Hilfe vor Ort" zukommen ließ. Damit hilft der international organisierte Club leise und direkt Personen und Haushalten in der eigenen Stadt und unterstützt soziale Projekte.

Für diesen Gedanken konnte der Club auch das Ballettstudio Bauer Iserlohn gewinnen, das unter der Leitung von Paul Hoffmann gemeinsam mit Solisten des Nationalballetts Amsterdam das romantische Ballett von Adolphe Adam tanzte. Die tragische Geschichte von dem Bauernmädchen Giselle, die erfahren muss, dass ihr Geliebter bereits mit einer Adeligen verlobt ist, begeistert sein Publikum seit 1841.

Zu Beginn tanzten zahlreiche Blumenmädchen um Giselle einen bunten Reigen, bei dem auch die kleinsten Tänzerinnen, erst vier Jahre alt, ihren ersten Bühnenauftritt absolvierten. Hier buhlten neben Giselles Favoriten Albrecht auch Hilarion um das Bauernmädchen, der den Schwindel entlarvte. Da sie vor ihrer Hochzeit starb, wurde sie in den Reigen der Willis aufgenommen, die unter ihrer Herrin Myrtha nachts auf dem Friedhof ihre männlichen Besucher zu Tode tanzten.

Von dem in Eigenarbeit hergestelltem Bühnenbild bis zu den maßgeschneiderten Kostümen aus St. Petersburg überzeugte der Ballettabend durch ein stimmiges Bild, das keine Wünsche offen ließ. Im Kontrast zu dem fröhlichen ersten Akt, zog besonders der Geisterreigen der Willis das Publikum in seinen Bann. Der eindrucksvolle Tanz der 16 synchronen Geister in weißen Kleidern ist ein Höhepunkt der klassischen Ballettgeschichte und beeindruckte durch eine atemberaubende Choreografie.

Neben den Solisten Natalja Hoffmann-Sitnikova als Giselle und Alexander Gyliaev als Albrecht, die unglaublich leicht und anmutig über die Bühne schwebten, überzeugten Mirjam Langmesser als ausdrucksstarke Myrtha und der schauspielerisch hervorragende Christopher Markert als verschmähter Liebhaber.

Die Zuschauer dankten dem Ensemble mit kräftigem Applaus. Auch der Rotary Club Menden freute sich über den Erfolg und den großen Andrang auf Speisen und Getränke, die zum Ende hin sogar ausverkauft waren.

Wer für die Mendener Wilhelmshöhe keine Karten mehr ergattern konnte, kann "Giselle" auch am Freitag, 19. März, um 19 Uhr oder am Samstag, 20. März, um 17 Uhr Uhr im Parktheater Iserlohn sehen. Karten für die beiden Veranstaltungen gibt es im Kulturbüro in Iserlohn, Tel: 02371-217 1819.

Von Sandra Hertel und Marcel Näpel (Fotos)

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