08.03.2004 - Mendener Zeitung
Wunderbarer Liebestanz
Die Solisten
Auch die prächtigen Kostüme verzauberten. • Fotos: Straub
Giselle": Sehenwerter Ballettabend dient karitativen Zwecken in Menden
Von Barbara Litterst
MENDEN. Selten bereitete Helfen so viel Freude wie am Samstagabend auf der Wilhelmshöhe, wo der Rotary Club Menden im Rahmen seines Benefizprogramms "Hilfe vor Ort" einen wunderbaren Ballettabend präsentierte.
Eine wichtige Säule der humanitären Hilfe der Rotarier ist neben der Förderung internationaler sozialer Projekte auch die Hilfe "vor Ort . Der Reinerlös des auch in dieser Hinsicht erfolgreichen Abends wird eine solche Hilfe in Menden finanzieren. Die Solisten des Amsterdamer Nationalballetts Natalia Hoffmann-Sitnikova und Alexander Gyliaev verzichteten auf eine Gage, alle beteiligten Firmen auf eine Entlohnung.
Geboten wurde Adolphe Adams romantisches Ballett "Giselle , ein Standardwerk des klassischen Ballettrepertoires. In der unglücklichen Liebesgeschichte des Bauernmädchens Giselle und des Grafen Albrecht geht es um unerfüllte Liebe, Rache und Tod, aber auch um gesellschaftliche Schranken, die sogar durch die wahre Liebe nicht zu überwinden sind.
Dafür schuf Adolphe Adam einen facettenreichen musikalischen Rahmen, den die Tänzer mit Leben füllen. Mit Hilfe von leitmotivisch wiederkehrenden Themen wird aus Handlung und Musik eine kompakte Einheit.
Es war beeindruckend zu sehen, wie eine ganze Ballettschule mit 120 Mitgliedern ein so herausragendes Programm auf die Beine stellt. Nur die beiden Hauptrollen wurden von professionellen Tänzern getanzt, alle anderen sind Mitglieder der Ballettschule Bauer aus Iserlohn.
Im ersten Akt präsentierte Choreograph Paul Hoffmann beim Winzerfest und der Rast des Hofstaates in Giselles Heimatdorf alle Gruppen seines Studios. Viel Applaus erhielten natürlich die kleinsten Bauernmädchen, die die Herzen des Publikums im Sturm eroberten. Der zweite Akt, in dem um die Seele des Grafen Albrecht gekämpft wird, gehörte ganz den fortgeschrittenen Elevinnen. Sie mussten einen Vergleich mit den Solisten aus den Niederlanden nicht scheuen. Professionell wirkten auch die eigens für die Aufführung geschneiderten Kostüme.
Wer die ausverkaufte Veranstaltung versäumt hat, kann sie noch am 19. und 22. März im Parktheater Iserlohn sehen.