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06.2001 - Stadtspiegel

In der Ballettschule geht eine Ära zu Ende

Helga Bauer-Schramm verabschiedet sich nach 30 Jahren

Iserlohn. (peck)
"Altes wird neu, Neues bleibt alt meint Helga Bauer-Schramm. Will auch heißen: Das Ende der "Bauer-Schramm-Ära in Iserlohn bedeutet einen Neuanfang mit Altbewährtem. Seit 30 Jahren ist die Ballettschule Bauer-Schramm eine feste Institution in der Waldstadt. Dass sogar Leute, die mit dieser Form des Tanzes wenig oder gar nichts anfangen können, beim Namen Bauer- Schramm aufhorchen, ist auch den Elfen zu verdanken, die zu Pfingsten ihren Reigen auf der Danzturm-Wiese aufführen. Dass diese den Iserlohnern liebgewordene Tradition beibehalten wird, dafür wird Paul Hoffmann, der in die Fußstapfen von Helga Bauer-Schramm getreten ist, sorgen.

Er führt die Schule am Auerweg im Sinne der langjährigen Leiterin, die kürzlich ihren Abschied genommen hat, fort. "Kennen gelernt haben wir uns vor etwa zehn Jahren, erzählen die beiden. Der Tänzer des Amsterdamer Nationalballetts schien Helga Bauer-Schramm nunmehr der richtige Nachfolger zu sein. Unterstützung wird der Niederländer demnächst von seiner Ehefrau bekommen, die ebenfalls im National-Ballett engagiert ist und zurzeit noch mit dem Ensemble auftritt. "Aber sie wird nach Iserlohn nachkommen. Bewährt hat sich Paul Hoffmanns Einsatz bereits bei der "Nussknacker"-Aufführung im Parktheater. In Planung ist ein Bildband, der die vergangenen 30 Jahre der Schule dokumentiert. Wer sich dafür interessiert, sollte sich in der Ballettschule melden. Bis ins Jahr 1955 reicht Helga Bauer-Schramms Beziehung zum Balletttanz zurück. "Angefangen hatte zuvor alles mit der Amateurartistik , so Helga Bauer-Schramm. Damals hieß das noch sehr unpathetisch "Kunstkraftsport und bescherte ihr einen Meistertitel in diesem Bereich. In Köln wurde sie als Choreografin und Tanzpädagogin ausgebildet, legte in der Rhein Stadt 1955 auch ihr Examen ab.

Ihre tänzerischen Ideen verwirklichte die gebürtige Danzigerin in einer Jugendgruppe, die sie in Bad Kreuznach gründete. "Mein Wunschziel war eigentlich immer, mit Laien zu arbeiten und eine eigene Schule zu eröffnen, erzählt Helga Bauer-Schramm. Zunächst aber setzte sich ihre eigenen Tanz-Träume und -fähigkeiten am Theater um. Fast 18 Jahre lang war diese an der Hans-Böckler-Straße zu finden, dann bezog man die Räumlichkeiten am Auerweg. Auf Helga Bauer-Schramms tänzerisches Erfolgskonto geht auch die Gründung des renommierten Iserlohner Ballett-Ensembles, aus dessen Reihen die Pfingst-Elfen hervorgehen. Den Grundstein für ihre Tätigkeit legten die Erfahrungen, die die heute 66-Jährige im Laufe ihrer Ballett-Karriere sammeln konnte: Engagiert war sie unter anderem in Krefeld, Regensburg, Köln und Hagen. Ihr Studium durchlief sie in einer Schule von Mary Wigmann, einer Mitbegründerin des modernen Ausdruckstanzes. - Jetzt möchte Helga Bauer-Schramm für choreografische Gastverpflichtungen und als Dozentin für Künstlerisches Kastagnettenspiel tätig werden. Veränderung ist angesagt, denn "alles hat seine Zeit .




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